Akupunktur

Konzept der Akupunktur

Die Akupunktur ist ein Behandlungskonzept der traditionellen chinesischen Medizin. Sie basiert auf der Lehre von Yin und Yang, welche später durch Fünf-Elemente-Lehre und der Lehre von den Meridianen ergänzt wurde.

Sie verwendet drei Verfahren:

  • Einstechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte
  • Erwärmen der Punkte (Moxibustion)
  • Massage der Punkte (Akupressur)

In der Akupunktur werden rund 400 Akupunkturpunkte maßgeblich benutzt, die auf den so genannten Meridianen angeordnet sind. Zur Vereinfachung wurde das heute gängige Modell von zwölf Hauptmeridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Körperseiten paarig angelegt sind, eingeführt. Acht Extrameridiane und eine Reihe von sogenannten Extrapunkten ergänzen dieses Modell. Laut dem Glauben vieler Vertreter der traditionellen chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des Qi (Lebensenergie) beeinflusst.

Da die von der traditionellen chinesischen Medizin angenommenen Wirkmechanismen nicht nachgewiesen werden konnten, diese sogar wissenschaftlichen Erkenntnissen über Funktion und Aufbau des menschlichen Körpers widersprechen, und sich auch kein anderer Wirkmechanismus stichhaltig nachweißen lies, wird für diese Wirksamkeit allgemein der Placebo-Effekt verantwortlich gemacht. Hinzu kommt, dass sich während der Behandlung jemand sehr eingehend mit dem Patienten beschäftigt. Diese und ähnliche Ergebnisse aus anderen Bereichen der Alternativmedizin haben zu einer verstärkten Diskussion darüber geführt, wie sich der Effekt auch in der wissenschaftlichen Medizin besser ausnutzen lässt. Scheinakupunktur ist jedoch kein klassisches Placebo.


Die Akupunktur gehört nach diesem verständnis zu den Umsteuerungs- und Regulationtherapien. Noch älter als die Akupunktur ist die Akupressur. Hier werden die Punkte mit Hilfe der Fingerkuppen oder auch mit Hilfe von Werkzeugen massiert, weshalb die Akupressur auch als eine nicht-invasi Durchführung.

Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen. Manche Autoren geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann.